Puschlav: My perfect Weekend hideaway

Puschlav. Val Poschiavo. Hinter dem Bernina Pass. In der Schweiz.

Von Innsbruck aus ist man in 3 Stunden in Poschiavo. Ab und zu besuche ich meine Tante dort. Dieses Jahr war ein Alpenvereins Ausflug dorthin geplant. Lisa und ich reisten schon einen Tag früher an um besagte Tante zu besuchen. Am Abend bekamen wir die SMS: Alpenvereinstour abgesagt. Bergführerin hat sich die Kniescheibe zerschossen.

Lisa und sahen uns an. 4 Tage in der Schweiz. Alles 3000er um uns herum. Sonniges Wetter ist angesagt und die Lawinenwarnstufe ist mäßig bis gering. Perfect Weekend!!!

Am Donnerstag kamen wir an. Meine Tante Rosi stand schon in der Tür zur Begrüßung und kochte schon zu Mittag voll auf. Herrliches Wetter, relaxen im Garten. Am Nachmittag rein in die kurze Laufhose und eine Runde um den Lago Poschiavo. Herrlich.

Am Abend gab’s noch mehr Italien Feeling. Von 1000m Seehöhe (Poschiavo) ging es hinunter nach Tirano, Italien (300m Seehöhe). Hier bestätigte sich meine These vom Brenner: Sobald man auch nur 100m in Italien ist schmeckt der Cappucino und Espresso Machiato hundertmal besser als in Österreich oder der Schweiz. Und die Pizza! Und die Pizzocheri!! Kugelrund und mit Grappa abgelöscht fallen wir in unsere Betten.

Freitag morgen steht die erste Skitour an. Ein wolkenloser Himmel begleitet uns auf der Fahrt zum Bernina Pass. Am Diavolezza Parkplatz fallen uns erst mal die Augen raus. Um 8 Uhr sind nur Tiroler Kennzeichen am Parkplatz. Anscheinend wollen da einige auf den Piz Palü (3905m). Neben uns parkt der nächste Tiroler ein. Philipp Brugger und Michael Puelacher von Gecko steigen aus. Auch sie sind auf dem Weg zum Piz Palü. Uns zieht es auf die andere Seite. Lisa und ich werden auf den Piz Minor (3049m) gehen. Zuerst geht es flach das Val da Fain entlang. Ab der Alp la Stretta geht es dann bergauf. Keine Menschenseele. Wir haben das ganze Tal für uns allein. Am Gipfel begegnen wir 3 jungen Schweizer, die bereits wieder abfahren. Wir haben den Gipfel für uns. Herrliche Fernsicht auf das Bernina Massiv. Dort drüben geht gerade die Autobahn auf den Piz Palü rauf.

 

Zu Mittag sind wir wieder zurück bei der Diavolezza Talstation. Es gibt eine kleine Terrasse mit verlockenden Sonnenliegen. Die gehören uns für die nächsten 2 Stunden und wir bruzzeln in der Sonne.

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Talstation Diavolezza Bahn

Wir hatten uns entschieden zum Ziel der abgesagten AV Tour zu gehen. Das Rifugio Saoseo (1990m) liegt im Val de Campo. Um dort hin zu kommen müssen wir erst mal unsere Ausrüstung für 1h15min schultern und taleinwärts marschieren.

Auf der Hütte werden wir noch mit den letzten Sonnenstrahlen belohnt. Bruno, der Hüttenwirt ist genial. Natürlich kennt er meine Tante. Früher war sie mit meinen Cousins öfter im Val de Campo. Bruno schlägt uns auch ein paar Routen für die nächsten Tage vor. Wir einigen uns auf eine Runde mit 1500HM und 20km. Ich bin ja mal gespannt ob ich mich in den Schweizer Bergen zurechtfinde.

22.00 Uhr. Hüttenruhe. Müde fallen wir in unser Bett.

Am Samstag starten wir mit einer Münchner Alpenvereinsgruppe. Sie haben die selbe Route vor: Aufstieg zum Piz val Nera (2991m), Abfahrt ins Val Nera, über das La Valletta hinauf zum Pass da Val Mera (2671m) und wieder hinunter zum Rifugio. Piece of Cake.

Die Schneelage ist dürftig und hinauf zum Piz val Nero braucht es die Harscheisen. Die Navigation klappt erstaunlich gut, auch die Münchner Gruppe geht uns inzwischen nach.

Kurze Pause am Gipfel. Die Pulverschnee Abfahrt auf dem unverspurten Nordhang ist einfach nur genial! Auch hier klappt die Orientierung und wir fellen auf 2200m wieder auf. Langgezogen und flach geht es das einsame Tal einwärts. Der Wind bläst uns entgegen aber wir sind gut ausgerüstet. Meditativ geht voran. Alles weiss. Einfach taleinwärts. Der Wind pfeift. Monoton setzen wir einen Fuß vor dem anderen.

Am Pass da Val Mera setzen wir uns hinter einen Felsen und stärken uns. Die Münchner Gruppe ist inzwischen nicht mehr zu sehen. Wir blicken direkt auf den Piz Ursera, unser eigentliches Ziel der Alpenvereinstour.

Es folgt noch eine steile Firnschnee Abfahrt durch Felsen und über Bäche. Die letzten Kilometer sind aper und wir stapfen glücklich und zufrieden zurück zum Rifugio.

Beim Weissbier vor der Hütte besprechen Lisa und ich den Sonntag. Die Wettervorhersage ist schlecht und der Schnee nicht so toll. Wir entscheiden uns zurück zur Tante Rosi nach Poschiavo zu fahren. Also gleiche Procedure: Ski und Schuhe auf den Rucksack und 1h zurück zum Auto.

Sonntag morgen habe ich beim Frühstück noch die Idee den Gletschergarten bei Cavaglia zu besuchen. Über Almwiesen und Lärchenwälder geht es auf 1700m. Bei Cavaglia haben die Gletscher vor Tausenden Jahren symmetrische Töpfe in den Stein geformt. Einige dieser Töpfe sind 10m tief.

Wir wandern alles allein. Keine Menschenseele weit und breit (ok, wer kommt auch am Sonntag auf die Idee um 8.00Uhr auf 1700m rauf zu wandern.

Ich möchte Lisa unbedingt noch den Blick von Alp Grüm auf den Piz Palü Gletscher zeigen. Diese 400HM vergehen schnell, obwohl sich hier auf 2000m doch schon etwas Schnee breit macht (wir haben den 2. April!). Am Bahnhof von Alp Grüm bietet sich ein unglaublicher Blick auf den Gletscher den Piz Palü.

Mit dem Zug tuckern wir wieder zurück nach Poschiavo. Für den Downhill von 2100m (Alp Grüm) auf 1000m (Poschiavo) braucht die Bernina Bahn 45min. Ich wette ich wäre mit Laufen schneller unten 🙂

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Aus der Küche von Tante Rosi duftet schon das Sonntagsessen, dass wir uns jetzt schon verdient haben.

Was für ein Wochenende! Genug Action und auch das richtige Maß an relaxen, die Sonne und Berge genießen. Bei der Heimfahrt stellen wir uns bereits vor was wir alles anstellen könnten wenn wir eine ganze Woche im Puschlav sein könnten….

Links:

Skitouren und Risiko Assessment: http://www.skitourenguru.ch/

Lawinen Bulletin Schweiz: http://www.slf.ch/

Rifugio Saoseo, Val di Campo: http://www.saoseo.ch/

Skitour Piz Minor: http://www.gipfelbuch.ch/tourenfuehrer/gipfel/id/4464/Piz_Minor

Skitour Piz val Nera: http://www.gipfelbuch.ch/tourenfuehrer/routen/id/3232

 

 

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