Der Halbmarathon Hall-Wattens ist für mich ein besonderes Rennen.
Erstens war es in 2013 mein erstes großes Rennen und es ist der Halbmarathon quasi vor der Haustüre in Wattens.
Zweitens ist es kein richtiger Halbmarathon für eine Bestzeit. Dieses Rennen ist 21,9km lang und hat über 100 Höhenmeter. Aber gerade daß macht den Reiz aus.
Viele HM sind Tempobolzer Läufe um die Persönliche Bestzeit zu verbessern. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Nur richtig legendäre Rennen sehen anders aus.
Für mich ist der HM Hall Wattens so ein spezielles Rennen. Man kann sich bei dem Rennen noch so viel vornehmen. Meistens kommt es anders.
Es fängt beim Start an: Eng schlängelt sich der Wulst der Läufer durch die Gässchen der Haller Altstadt. Hobbyläufer versperren den Weg und man wird unruhig.
Nach einem Kilometer geht es endlich raus aus der Altstadt. Man möchte Gas geben. Links und rechts laufen die Gegner nach vorne. Aber vorsicht! Das sind wahrscheinlich die Volksläufer auf der 4,4km Volkslauf Runde. Oder doch nicht? Über Felder geht es Richtung Absam. Gaaanz leicht bergauf. Gerade so dass man den errechneten Schnitt nicht schafft oder schon nach 2-3km total KO ist. Ich bin auf den ersten 4km immer zu schnell. Und das rächt sich dann.
Normalerweise kommt danach mein Lieblingsabschnitt. Vom Gasthof Badl nach Wattens den Radweg entlang. Geradeaus, ohne Hindernisse oder Hügel. Außer Gegenwind. Der blies 2014 alles davon. Extrem starker Gegenwind. Im ersten Teil hatte ich das Glück in einer Gruppe zu laufen und wir wechselten uns vorne ab. Aber dann verlor ich die Gruppe und musste alleine gegen den Wind ankämpfen.

Nach Wattens kann man sich schon mal gedanklich auf den Berg einstellen. Nach 16-17km kommt dann das Kriterium nach Baumkirchen hinauf. Auf einmal ist eine Rampe vor Dir! Eh schon fertig sind auf 1,5km 100HM zu überwinden. Teilweise sehr steil! Am Panoramaweg angekommen glaubt man dann: Sehr gut! Geschafft! Jetzt geht es hinunter Richtung Ziel! Aber soweit ist man noch nicht: Der Wanderweg geht nochmal 1km gaaanz leicht nach oben. Unmöglich da noch mal Geschwindigkeit aufzunehmen.
In Mils kann man dann endlich runterbolzen. Nach diesen 20km ist der Rest nur noch pure Überwindung. Auf dem Zahnfleisch dem Ziel entgegen hört man hinter einem immer wieder Läufer die sich das Rennen besser eingeteilt haben und auf dem letzten Metern noch vorbeilaufen.
Ich schaue auf meine GPS Uhr: 21,6km. Das Ziel ist nah! Zielsprint! Und wirklich: Auf einmal höre ich den Sprecher und die Absperrungen leiten einen ins Ziel.

So ein deppertes Rennen! Alles habe ich falsch gemacht! Nächstes Jahr mach ich es bestimmt gescheiter!! Gaaanz sicher 🙂
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